Unser Hauspatron: Marcel Callo
Ein kurzes, aber bewegtes Leben
Marcel Callo wurde am 6. Dezember 1921 in Frankreich geboren. Er war ein junger Mann von außergewöhnlichem Glauben und Engagement.
Als Mitglied der katholischen Jugendbewegung "Jeunesse Ouvrière Chrétienne" setzte er sich während des Zweiten Weltkriegs mutig für die Rechte der Arbeiter ein und verbreitete die Botschaft der Liebe und Solidarität.
Marcel Callo wurde am 19. April 1944 für seine Überzeugungen verhaftet. Die Begründung des Gestapo lautete: “Der Herr ist uns viel zu katholisch!”
Er wurde zunächst nach Gotha ins Gefängnis gebracht. Am 25. Oktober 1944 erfolgte die Deportation in das Konzentrationslager Mauthausen. Trotz der grausamen Bedingungen und der Unterdrückung seines Glaubens blieb er standhaft und inspirierte seine Mitgefangenen durch seinen Mut und seine Hoffnung.
Am 19. März 1945, kurz vor der Befreiung des Lagers, wurde Marcel Callo Opfer der unmenschlichen Behandlung und starb in der Folge an Krankheit und Entkräftung im Alter von nur 23 Jahren. Sein Leben und sein Wirken sind ein lebendiges Zeugnis für die Kraft des Glaubens und die unerschütterliche Liebe zu Gott und den Menschen.
Am 4. Oktober 1987 wurde er durch Papst Johannes Paul II. in St. Peter in Rom selig gesprochen.
Das Kreuz von Gotha
Es war den Gefangenen im Gefängnis Gotha nicht erlaubt, ein Kreuz aufzuhängen. Marcel Callo und seine Kameraden banden aus Blumen dieses Kreuz, um davor zu beten und Gottesdienst zu feiern.
Von den elf Kameraden Marcel Callos sind acht in Konzentrationslagern ums Leben gekommen.
Fernand Morin, einer der vier Überlebenden, hat dieses Kreuz mit nach Frankreich gebracht, wo es bis heute in Ehren gehalten wird.