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Anfang vom Ende der Supermacht USA?

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Vom 11. bis 15. November 2024 beschäftigten wir uns mit der Supermacht USA und der Frage, ob wir derzeit den Anfang vom Ende ihres alleinigen Supermachtanspruchs erleben.

Die Präsidentschaftswahlen in den USA waren kaum eine Woche vorbei, Donald Trump stand als erneuter Präsident bereits fest. Und mit ihm sind auch die Fragen verbunden, die wir in unserem Bildungskurs vom 11. bis 15. November 2024 behandelten: Erleben wir den Anfang vom Ende der Supermacht USA?

Um diese Frage umfassend und analytisch bearbeiten zu können, haben wir uns zunächst mit dem politischen System der USA und wichtigen Schlüsselereignissen ihrer Geschichte befasst. Denn die Zusammensetzung des Kongresses, der aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat besteht, ist ebenso wichtig, wie die Aufgaben und Befugnisse des US-Präsidenten zu kennen. Darüber hinaus spielen in dem politischen und kulturellen Bewusstsein der Vereinigten Staaten insbesondere ihre Unabhängigkeit und der Bürgerkrieg eine essenzielle Rolle. Aber auch der Eingang auf die Weltbühne durch den rasanten wirtschaftlichen Aufstieg im Zuge der Industrialisierung und der beiden Weltkriege verdeutlichte, dass isolationistische Bestrebungen schon immer in der US-Bevölkerung und folglich in der politischen Klasse vertreten waren. 

Eine Betrachtung der internationalen Gegebenheiten

Unser und das Bild vieler anderer Menschen von den USA ist vorrangig über ihr außenpolitisches Agieren geprägt. Hierbei spielen natürlich ihr Auftreten in verschiedenen Weltregionen ebenso eine Rolle, wie der Konflikt mit Russland und China. Um die Kräfteverhältnisse besser einordnen zu können, haben wir uns anhand von fünf Theorien der internationalen Beziehungen unserer Fragestellung gewidmet. 

Der Neorealismus betrachtet die internationale Ordnung aus einer eher pessimistischen Sicht und geht davon aus, dass die Staaten sich um ihren Selbstschutz kümmern müssen. Hier konnten wir feststellen, dass die USA in den Bereichen Ökonomie und Militär den Vergleichsstaaten Russland, China, Brasilien, Südafrika, Indien und der Europäischen Union weit überlegen sind. 

Aus Sicht der Regimetheorie konnten wir eine zunehmende Blockbildung auf der internationalen Ebene feststellen. Diese Theorie untersucht, warum sich Staaten zu Bündnissen etc. vereinigen. Unser Blick auf die Vereinten Nationen ließ erkennen, dass sich die USA kritischer gegenüber dieser internationalen Organisation äußern. Besondere Aufmerksamkeit schenkten wir auch der G7 und der BRICS+ Gruppe. 

Mit Hilfe der Liberalismustheorie untersuchten wir anschließend die innenpolitischen Bedingungen der amerikanisch-chinesischen Beziehungen, denn laut dem Liberalismus resultiert die staatliche Außenpolitik aus innenpolitischen Gegebenheiten. Dabei fiel uns auf, dass es innerhalb der USA eine zunehmende Teilung zwischen öffentlicher Meinung und unternehmerischen Absichten in Bezug auf die Chinapolitik der USA gibt. 

Ebenso spannend war unsere Frage, welche Rolle die Finanzmärkte auf die internationalen Beziehungen ausüben. Besorgniserregend war dabei, dass wir eine rasante Marktkapitalisierung in den USA beobachten konnten und zentrale Aussagen der Weltsystemtheorie (nach G. Arrighi) bestätigt sahen. Der Theoretiker betrachtete die globalen Hegemoniewechsel als Folge von kapitalistischen Veränderungen.

Zudem betrachteten wir die geopolitischen Konfliktherde und stellten fest, dass China mit einem eigenen geostrategischen Konzept die Vormachtstellung der USA massiv gefährdet. Diese Theorie blickt nämlich auf die geografischen Bedingungen internationaler Politik und identifiziert Schlüsselregionen, die die globale Vormachtstellung eines Staates bestimmen. Hier könnte sich insbesondere im Indopazifik eine zukünftige Konfrontation ergeben. 

Ist die Vormachtstellung der USA bald am Ende?

Abschließend analysierten wir die vergangene Präsidentschaftswahl in den USA. Uns fielen hier die gravierenden Unterschiede zu unserem deutschen Wahlsystem auf. Die zunehmende Polarisierung der beiden Parteien macht eine konsensfähige Politik in den Vereinigten Staaten zunehmend schwieriger und die politische Arbeit deutlich langsamer. Die Wahlergebnisse sprechen vorrangig von einer pragmatischen Wahlentscheidung auf Basis von ökonomischen Sorgen vieler US-Amerikanerinnen und US-Amerikanern. 

Eine abschließende Beantwortung unserer Ausgangsfrage vermochten wir auf Grundlage der Vielzahl der Faktoren, welche die internationale Politik und die Rolle der USA darin beeinflussen, nicht zu geben. Wir kamen zum Ergebnis, dass eine weitere Untersuchung hierzu geboten ist. 

Neben unserer Untersuchung nutzten wir die Gelegenheit, um uns im Rahmen der Nachwächterführung Heiligenstadt anzusehen. Es war ein beruhigendes Gefühl, dass trotz aller Krisenherde und Unruhen auf der Welt, wir die schönen Seiten unserer Stadt erleben konnten und sahen, dass die kleinen Dinge, eine große Auswirkungen haben können. 

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